Das Weinjahr 2024 in der Pfalz war von außergewöhnlichen und teils extremen Witterungsbedingungen geprägt, die den Winzern vor zahlreiche Herausforderungen stellten.
Auf einen frühen Austrieb und eine frühe Blüte folgten Verzögerungen durch Kälte im Mai und Juni. Die wiederholten Regenphasen im Sommer erforderten jede Menge Arbeit und viel Pflanzenschutz. Der August brachte dann eine Wende: heiße und trockene Wochen folgten, was den Reben zugutekam und zu einer optimalen Reifung der Trauben führte. Die Temperaturen über 30 Grad hatte keine negativen Auswirkungen wie Trockenschäden oder Sonnenbrand an den Trauben. Die Weinlese begann Anfang September. Durch den Wetterumschwung gab es allerdings auch dieses Jahr einen „schnellen Herbst“, die Weinlese fand ein zügiges und frühes Ende.
Prof. Dr. Ulrich Fischer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Neustadt beschreibt den Jahrgang als „klassisch“, vergleichbar mit den Jahrgängen der 90er und 00er Jahren mit feiner Fruchtaromatik und prägnanter Säure bei niedrigen Alkoholwerten. In der Reihe der letzten Extremjahrgänge ist er damit eine Ausnahme. Experten erwarten einen Jahrgang mit hohen Qualitäten, auch wenn die Ernte in diesem Jahr insgesamt geringer ausfiel. Qualitativ sind die Burgunder aus dem Süden der Pfalz bei geringen Erträgen besonders hervorzuheben. Beim Riesling konnten vor allem an der Mittelhardt hohe Qualitäten in ausreichender Menge geerntet werden.
Insgesamt war 2024 ein Jahr der Extreme – von Frost über Regen bis hin zu Sommerhitze. Oftmals bringen außergewöhnlichen Bedingungen außergewöhnliche Weine hervor, Weinkenner dürfen sich auf spannende Tropfen freuen, die das Jahr in der Flasche widerspiegeln.