Solarpark
Ort
Clausen
Info-Adresse
Öffnungszeiten
Das Areal ist aus Sicherheitsgründen eingefriedet und kann nur vom Zaun aus besichtigt werden.
49.266186147416, 7.7182667773316
Größter Solarpark des Landkreises Südwestpfalz, der als gelungenes Konversionsprojekt im Bereich des Areals eines ehemaligen Giftgaslagers der US-Streitkräfte im Jahr 2012 in Betrieb genommen worden ist. 13.600 Solarmodule mit einer Leistung von 3,2 Megawatt speisen jährlich rund 3 Millionen Kilowattstunden in das regionale Stromnetz ein. Das entspricht dem Verbrauch von etwa 600 Haushalten und einer CO2-Ersparnis von rund 2.500 Tonnen pro Jahr. Damit wurde die Gemeinde Clausen mit ihren etwa 530 Haushalten rechnerisch mehr als klimaneutral, seit der Solarpark vollständig ans Netz gegangen ist.
Der Solarpark liegt auf einer ehemaligen Konversionsfläche, uneinsehbar auf einer Waldlichtung. Bei der Planung und Umsetzung des 7 Hektar großen Projekts legte man besonderes Augenmerk auf den Landschaft- und Naturschutz. Die Solarpanele sind, entgegen der üblichen Metallständer-Bauweise, auf Holzpfählen aus regionalen Eichenwäldern montiert. Ein Gesichtspunkt der Ressourcenschonung ist weiter, dass auf einen Neubau verzichtet werden konnte, indem die Wegeinfrastruktur des ehemaligen Depots genutzt wird. Ergänzend zu den obligatorischen landespflegerischen Ausgleichmaßnahmen wurden ein Biotop und eine Schlangenburg auf der Konversionsfläche eingerichtet.
Die US-amerikanischen Streitkräfte verwahrten ehemals auf dem Hochsicherheitsdepot dieses ehemaligen Giftgaslagers ein in Europa beispielloses C-Waffen-Arsenal über rund 25 Jahre. Lange Zeit ohne Kenntnis von Politik und Bevölkerung. Innerhalb des etwa 17 Hektar großen Depots lagerten in 15 Bunkern rund 400 Tonnen der chemischen Kampfstoffe Sarin und VX. Fachleuten zufolge hätte diese Menge an tödlichem Nervengift ausgereicht, um mehrere 100 Millionen Menschenleben auszulöschen. Im Jahr 1990 wurden diese zur Vernichtung abtransportiert. Die zivil-militärische Operation unter dem Decknamen „Aktion Lindwurm“ sorgte damals für internationale Schlagzeilen.
Nachdem das Depot 1993 aus der militärischen Nutzung freigegeben war, konnte ein privater Erwerber seine Entwicklungsvorstellungen zunächst nicht umsetzen. Erst durch den Rückkauf und das Engagement der Ortsgemeinde Clausen ab dem Jahr 2010 ließ sich das großflächige Solarprojekt mithilfe von Beteiligten aus Wirtschaft und Politik verwirklichen.