Terra-Sigillata-Museum

So könnte ein antikes Lexikon die Daten der bedeutendsten Terra-Sigillata-Manufaktur nördlich der Alpen beschrieben haben:
Tabernis: Straßenstation an der römischen Heerstraße von Basel nach Mainz, im ersten Jahrhundert nach Chr. Nutzung der wohl zufällig am Otterbach gefundenen Tonlagerstätten durch römische Truppen-Ziegeleien, nach deren Verlegung in den Frankfurter Raum Beginn der Produktion eines roten Fein-Geschirrs, heute Terra-Sigillata genannt. Dieses „Porzellan der Römer“ wird bis Ende des 4. Jahrhunderts produziert. Jahresproduktionsmengen: 1 bis 1,5 Mio Gefäße, Vertriebswege: über Rhein und Donau bis nach Britannien und an das Schwarze Meer, Betriebe: ca. 750 Namensstempel bekannt, Betriebstätten ca. 1000 teils stillgelegte Brennöfen nachgewiesen, Einwohnerzahl: ca. 4000; Fläche etwa 4 km Nord-Süd Ausdehnung entlang der Römerstrasse.

Optimale Standortfaktoren – Rohstoffe, Verkehrsverbindungen, Absatzmärkte – waren die Voraussetzung für den Aufstieg des römischen Vicus Tabernae (Rheinzabern) zu einem der wichtigsten Keramikproduktionszentren im römischen Kaiserreich. Anfang des 2. Jhd. beginnt in Tabernae die Produktion eines roten Feingeschirrs, das heute Terra Sigillata genannt wird. Dieses „Porzellan der Römer“ wird bis Ende des 4. Jhds. hier hergestellt. Über 600 Töpfer bzw. Werkstätten sind durch Namensstempel oder Fabrikmarken auf der Keramik nachgewiesen.

Der Produktionsausstoß ist so beeindrucken wie das Absatzgebiet: bis zu 1,5 Millionen Gefäße jährlich erreichten Kunden in Britannien, Skandinavien, Polen und dem gesamten Donauraum bis ans Schwarze Meer. Das Museum verfügt über mehr als 1000 Objekte: Münzen, Tafelgeschirr, Werkzeuge, Wagen- und Bootsteile. Eine Außenstelle des Museum ist ein Schutzbau, der sich an den Kindergarten in der Faustinastraße anschließt. Hier werden Brennöfen gezeigt und es wird antike Tonwarenherstellung erläutert.

Die Schätze der großen römischen Geschichte Rheinzaberns einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und die Denkmale Rheinzaberns zu bewahren hat sich der 1978 gegründete Verein Terra-Sigillata-Museum Rheinzabern zur Aufgabe gemacht. Er betreut ehrenamtlich das Museum mit dem Schutzbau der römischen Brennöfen (Faustinastr. 1).

Ein Besuch des Terra-Sigillata-Museums lohnt sich für Schulen, Einzelpersonen, Gruppen, Vereine, Betriebsgemeinschaften und natürlich auch für Seniorengruppen. Das Museum ist barrierefrei gebaut, ein Aufzug ist vorhanden, sodass mühelos alle Räumlichkeiten des Museums erreicht werden können. Gerne können Sie Ihren Betriebausflug/Vereinsausflug/Schulausflug usw. mit einem Besuch unseres Museums verbinden.

Pfalzcard-InhaberInnen erhalten freien Eintritt.