Burgruine Breitenstein
Ort
Esthal
Info-Adresse
Öffnungszeiten
49.34482519541, 7.9987040162086
Ab dem Jahre 1305 lichtet sich das Dunkel: In diesem Jahr der ausdrücklichen Burgersterwähnung wird ein vorangegangener Besitzwechsel deutlich. Die Anlage war offensichtlich zwischenzeitlich zur Ganerbenburg geworden, denn damals verpfändete Ritter Walt von Bechtheim seinen Burganteil an Raugraf Heinrich.
Im Jahre 1339 versprach Burggraf Jakob von Flörsheim, ein Knappe, für sich und seine als zukünftige Burggrafen von Breitenstein bezeichneten Erben seinem Lehensherren Johann Graf von Sponheim die Burg zu öffnen und ihm gegen jedermann zur Seite zu stehen. Ausgenommen von diesem Hilfsversprechen blieben jedoch die Pfalzgrafen, die Grafen von Leiningen und von Saarwerden. Bemerkenswert waren vor allem aber das ausdrückliche Verkaufsverbot und die Vereinbarung, keinesfalls gegen den Willen des Sponheimers Teile der Burg an den Bischof von Speyer und Raugraf Ruprecht sowie Balthasar von Meckenheim und Herrn Jakobs Sohn von Ruppertsberg herauszugeben.
Eine bedeutsame Rolle in der weiteren Geschichte des Breitenstein spielten damals die vorgenannten Herren von Flörsheim, denen es in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts gelungen war für einen längeren Zeitraum auf der Burg Fuß zu fassen. Dementsprechend hatten bereits 1380 Ritter Johann von Flörsheim und seine Erben den (ganzen?) Breitenstein nebst allen Zubehörden als sponheimisches Mannlehen in Besitz. Dieses Lehnsverhältnis wird noch 1438 retrospektiv in einem Mannbuch der Vorderen Grafschaft Sponheim dokumentiert (Regesten (Urkundenverzeichnisse) des Archivs der Grafen von Sponheim 1065-1437, 1987).
Die Geschichte des Breitenstein ist nach 1398 (s. Burgfrieden) nur fragmentarisch überliefert, letztlich ungeklärt. Wohl unmittelbar nach dem Aussterben der Sponheimer 1437 kam die Burg an die Grafen von Leiningen-Rixingen, die die Anlage umgehend fortifikatorisch verstärkten. Offensichtlich blieb dies ohne erkennbaren Nutzen, denn bald darauf kam es zum Burguntergang.
Seit Beginn des 19. Jahrhunderts war der Breitenstein Eigentum der Familie Bürklin-Wolf aus Wachenheim, die die Ruine und den Wald wohl im Rahmen der Nationalgüterversteigerung erworben hatten. Heute befindet sich der Breitenstein im Besitz des Landes Rheinland-Pfalz, das 1988 bis 1989 Grabungen und Sicherungsmaßnahmen durchführen ließ.
Palas und Ringmauer inmitten des Burgrings stehen auf einem steilen Felsklotz. 1470 wurde die Burg zerstört und in den letzten Jahren restauriert.
Urheberrechtlicher Hinweis: Der hier präsentierte Inhalt ist urheberrechtlich geschützt. Die angezeigten Medien unterliegen möglicherweise zusätzlichen urheberrechtlichen Bedingungen, die an diesen ausgewiesen sind. Empfohlene Zitierweise: „Burgruine Breitenstein im Elmsteiner Tal”. In: KuLaDig, Kultur.Landschaft.Digital. URL: https://www.kuladig.de/Objektansicht/KLD-283527 (Abgerufen: 21. April 2021)