Hofgut Holzmühle/Die Mehlmanufaktur
Ort
Angebote
Öffnungszeiten
Montag - Freitag 09:00 - 12:00 Uhr und 14:00 - 18:00 Uhr
Samstag 09:00 - 13:00 Uhr
49.227351205885, 8.3219718933106
Zuerst fallen einem die gewaltigen Silo- und Mühlengebäude ins Auge, die an der Straße durch den Wald an der Queich zwischen Westheim und Bellheim (beide Landkreis Germersheim) nach oben ragen. Das Anwesen ist 1481 entstanden und war immer im Familienbesitz. 1999 wurde die Mühle stillgelegt. Heute findet sich hier eine andere Welt vor der Haustür – im doppelten Sinne. Denn Bernd Louis und sein Partner Timo Heiny haben seitdem eine ungewöhnliche Kombination von Angeboten mit einem ganz besonderen Zauber entstehen lassen. Die Hektik des Alltags weicht einer Oase der Ruhe. Zudem gibt es umfangreiche Sammlungen zu bewundern, die Besucher nach Papa-Neuguinea, Burma oder in afrikanische Länder entführen.
Denn neben dem Hofgut Holzmühle haben Louis und Heiny zwei weitere Leidenschaften: das Reisen und das Sammeln. In einer privaten Ethnologischen Sammlung sind deshalb Zeugnisse seltener Kulturen von Kunsthandwerk über Schmuck aus Muscheln bis hin zu Schrumpfköpfen zu sehen. Ein Ausstellungsschwerpunkt bilden daneben Fotografien von Heiny. Seit 25 Jahren hält er Momente ursprünglichen Lebens mit der Kamera fest, damit diese nicht verloren gehen. Dokumentiert sind verschiedenartige und individuelle Lebensformen von stolzen Menschen aus zum Teil isoliert lebenden Kulturen, die über Jahrhunderte ihre Tradition bewahren und dabei im Einklang mit der Natur stehen. Vor diesem Hintergrund ist auch Heinys umfangreicher Bildband „Mein Afrika“ zu sehen. Derzeit entsteht ein weiterer Ausstellungsbereich, in dem eine ägyptische Grabkammer nachgebildet wird. Hier wird unter anderem der Kopf einer Mumie ausgestellt sein.
Beim Rundgang durch die Mühle warten weitere Überraschungen: So steht man dort, wo früher Mehl gemahlen wurde, plötzlich vor einem riesigen Buddha. Die rund 3,5 Meter hohe Figur aus Lavagestein wiegt etwa 7,5 Tonnen. Der Transport von Java in die Pfalz war aufwendig und weckte sogar die Aufmerksamkeit tibetischer Mönche Sie reisten sogar nach Westheim, um die Buddhafigur zu segnen. Nun erfüllt diese einen Raum, der als Yoga-Schule dient, mit fernöstlicher Spiritualität. Eine weitere andere Welt ist ein über 1200 Quadratmeter großer parkähnlicher Garten, durch den leise plätschernd die Queich fließt. Er unterteilt sich in verschiedene Bereiche, die bei einem Rundgang zum Durchatmen anregen. Ginkgo-Bäume, Magnolien oder Zypressen – die Vielfalt der Pflanzen ist groß. In einem asiatischen Bereich stehen Buddha-Statuen, in einem orientalisch-islamischen Abschnitt maurische Stelen und über dem Eingang zum christlichen Klostergarten wacht ein Engel.
Eine „entspannte Auszeit in besonderem Ambiente“ machen nicht zuletzt Gästezimmer möglich. Übrigens: An die ursprüngliche Mühle erinnert noch die Mehlmanufaktur. Louis und Heiny legen bei den Produkten, die sie hier verkaufen, besonderen Wert darauf, dass sie auf natürliche und ursprüngliche Weise hergestellt und erzeugt werden. Mehl aus Weizen, Roggen, Dinkel, Emmer oder Gerste machen neben vielem anderem, das man fürs Backen brauchen kann, deutlich, worum es in der Holzmühle ursprünglich ging.