In der Pfalz wurden am 19. August die ersten Trauben des Jahres für die Bereitung des Federweißen gelesen. Die geernteten Trauben der robusten Rebsorte Solaris erfreuten sich bester Gesundheit. Nach Angaben des Deutschen Weininstituts (DWI) sind die Entwicklungsstände der Reben in den südlichen Gebieten wie der Pfalz etwas weiter fortgeschritten als im Norden und bewegen sich zwischen den Jahrgängen 2022 und 2023. Die vergangene sehr sonnige Woche hat der Reifentwicklung noch einmal einen deutlichen Schub gegeben.
Für den Federweißen werden in der Regel die Trauben früh reifender Rebsorten, wie etwa Solaris oder Ortega oder des Klassikers Müller-Thürgau verwendet. Die ersten Trauben für die Sekterzeugung dürften schon Ende August eingebracht werden, um schlanke und säurebetonte Sekte zu garantieren. Mit dem Beginn der Hauptweinlese wird überwiegend Anfang September gerechnet, während der später reifende Riesling ab Mitte September lesereif sein.
2024 war ein sehr arbeitsintensives Jahr für die Winzerinnen und Winzer. Das außergewöhnlich regenreiche erste Halbjahr hat sehr hohe Ansprüche an die Gesunderhaltung der Reben gestellt, weil dadurch ein starker Infektionsdruck vom Echten Mehltau ebenso wie vom Falschen Mehltau herrschte. Gleichzeitig sind die Reben aufgrund der guten Wasserversorgung sehr gut gewachsen, was intensive Laubarbeiten notwendig machte.
„Trotz manch widriger Bedingungen“, so Prof. Fischer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Neustadt, „haben die Pfälzer Betriebe die Herausforderungen gemeistert und optimale Voraussetzungen für eine tollen Weinjahrgang 2024 geschaffen.“
Entscheidend für die Traubengesundheit und den weiteren Leseverlauf werden die nächsten Wochen sein. Wenn es sonnig und vor allem trocken bleibt, steht einem qualitativ guten Weinjahrgang 2024 nichts im Wege.
Quelle: Deutsches Weininstitut + Prof. Dr. Fischer (Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum in Neustadt)