Feigen passen sich gut an unterschiedliche Klimate und Böden an. Niederschläge von 500-600mm pro Jahr reichen aus. Sie brauchen vor allem im Herbst viel Sonne und Wärme. Feigen pflanzt man am besten windgeschützt im Frühjahr. Der Boden sollte kalkhaltig sein. Als Schutz vor Austrocknen und Kälte werden sie 5-10cm tiefer gepflanzt, als von der Baumschule geliefert.
Schneiden von Feigen
Der Schnitt hat zum Ziel, ein lockeres, möglichst tragfähiges Gerüst aufzubauen. Meist wird dies an geschützten Wänden durch ein Spalier erreicht. Es ist notwendig, die Sträucher durch einen jährlich starken Schnitt wüchsig zu halten, da die Früchte am einjährigen Holz reifen. Man gestaltet den Fruchtholzschnitt so, dass 20 bis 30cm lange, einjährige Triebe entstehen, die bis zum Herbst genügend verholzen. Nach Vegetationsbeginn werden die Endknospen dieser Fruchtzweige ausgebrochen. Es kommt dadurch zu einer besseren Entwicklung der Seitenaugen an diesem Trieb. Von den daraus entstehenden Neutrieben wird der Trieb unterhalb der Spitze stehengelassen, damit die Feigen im Mittelbereich des Zweiges besser ernährt werden. Die beiden Basistriebe am Fruchtzweig belässt man als Triebe, die im nächsten Jahr tragen sollen. Auch sie werden im zeitigen Frühjahr zurückgeschnitten.
Pflege
Feigen sind sehr trockenresistent. Man sollte die Baumscheiben wegen des oberflächlichen Wurzelsystems zum Schutz vor zu starker Austrocknung 10-15 cm dick mit organischem Material abdecken. Boden gelockert und unkrautfrei halten. Feucht aber nicht naß halten. Nach dem Blattfall werden bei jungen Pflanzen die Zweige zusammengebunden, um diese vor Frost zu schützen. Ältere Pflanzen werden mit Fichtenreisig oder Strohmatten abgedeckt. Sie ertragen dann auch noch Temperaturen unter –25Grad. Sie brauchen viel Phosphor und Kali aber nur wenig Stickstoff.
Ernte
Feigen sind reif, wenn sie ihre sortentypische Farbe haben und sich unter leichtem Fingerdruck vom Zweig lösen lassen. Da sie sehr druckempfindlich sind, sollte man sie nur in der Stielpartie berühren und gepolstert lagern. Feigen sind schnellverderblich und sollten schnell vermarktet oder verarbeitet werden. Als Zeichen der Überreife tritt aus der Öffnung an der Spitze (Ostiolum) ein Honigtropfen aus.
Inhaltsstoffe
Feigen sind reich an Fruchtzucker und Ballaststoffen, Eiweiß, Kalium, Calcium sowie Eisen, Phosphor und Vitamin A und B.
Sie wirken blutreinigend und verdauungsfördernd. Unreife Feigen geben einen scharfen Milchsaft ab
Vermehrung
Feigen sind durch Stecklinge vermehrbar, die zum Ende des Winters vom ausgereiften Holz des Vorjahrestriebes entnommen werden (25-30 cm lang, 1,5 cm dick).
Krankheiten
Feigen werden in unseren Breiten nur selten von Krankheiten und Schädlingen befallen.