Deidesheim: Heidenlöcher

Die Heidenlöcher

Westlich von Deidesheimer auf dem Gipfel des Kirch- oder Martenberges im Gemeindewald von Niederkirchen liegt eine kleine Bergbefestigung, die sich durch eine ungewöhnlich gute Erhaltung auszeichnet. Unterhalb des Gipfels stehen die Überreste der spätgotischen, in der Barockzeit erweiterten und in der französischen Revolution zerstörten Michaelskapelle.

Urkundliche Nachrichten über die Heidenlöcher liegen nicht vor. Der Name Heidenlöcher sagt nur aus, dass das Volk von der Entstehung der Anlage keine Kenntnis mehr hatte und sie den "Heiden" zuschrieb. Der zweite Teil des Namens ergibt sich durch zahlreiche, muldenförmige Vertiefungen, die sich auf dem Berggipfel befanden.

Die ersten Grabungen wurden 1907/1908 durch den historischen Verein der Pfalz durchgeführt, durch welche ein großer Teil der Befestigungswerke und Wohnstätten freigelegt werden konnten.

Der Berggipfel wird von einer Ringmauer umschlossen, deren größter west-östlicher Durchmesser 150 m beträgt, während der nord-südliche Durchmesser 110 m misst. Den Zugang zu der Ansiedlung ermöglichten zwei Tore, eines im Norden und das andere im Süden. Es kann davon ausgegangen werden, dass die Ringmauer aus zahlreichen Findlingen bestand, die jedoch nicht mit Mörtel verbunden wurden und ursprünglich eine Holzpalisade trug.

In dem von der Ringmauer umschlossenen Gelände finden sich Reste zahlreicher Wohnstätten. Zu erkennen sind heute noch die Spuren von nahezu 80 Häusern. Sie sind unterschiedlich groß, sowohl im Grundriss als auch im Aufbau. Auch beim Bau der Häuser wurden Findlinge verwendet, die nicht mit Mörtel verbunden waren.

Der Mangel an Kleinfunden erschwert die Altersbestimmung und lässt den Schluss zu, dass die Befestigung wohl nur kurz benützt wurde