Jüdisches Museum

Zeitweise gehörten über 30 Prozent der Gesamtbevölkerung der Gemeinde Steinbach dem jüdischen Glauben an. Dieser historischen Besonderheit ist ein eigenes Museum gewidmet. Neben einer Dokumentation über die lokale jüdische Geschichte und die sozialen Beziehungen finden Sie hier auch eine Sammlung jüdischer Gebrauchs- und Ritualgegenstände sowie Symbole jüdischen Glaubens.

Am 10. November 1938, der Reichsprogromnacht, wurden die Synagoge und die Wohnung der Familien Kayem und Oppenheimer verwüstet und zerstört. Jüdische Männer wurden in das Konzentrationslager Dachau deportiert. Da in Steinbach am Glan viele Juden lebten, wurde der Ort im Volksmund auch Juden-Steinbach genannt. In Steinbach am Glan wurde 1725 eine der frühesten Synagogen jüdischer Landesgemeinden errichtet, sodass sich der Ort zu einem Zentrum des jüdischen Lebens entwickelte. Das Miteinander der Christen und Juden war sichtbar vorhanden und brachte für die Gemeinschaft viele Vorteile, vor allem aus wirtschaftlicher Sicht. Beispielsweise begründete der nach dem jüdischen Glauben lebende Isidor Triefus, geboren 1845 in Steinbach am Glan, die Diamantindustrie im Westrich. Der Alltag zwischen Juden und Christen war folglich gut eingespielt wie heute zwischen Protestanten und Katholiken. 1856 wurde 1 km nördlich von Steinbach ein jüdischer Friedhof angelegt. In dem jüdischen Museum werden mehr als 200 Jahre jüdischen Lebens dargestellt und dokumentiert, z.B. die Schicksalsschläge mehrerer Familien.