Lambsheimer Weiher

Naturschauspiele und Badespaß

Langsam steigt die Sonne höher. Rötliches, in Orange übergehendes Licht überzieht die Wasseroberfläche mit einem glänzenden Schimmern. Einige Enten ziehen langsam schwimmend kleine Wellen hinter sich her. Derweil bleibt eine Spaziergängerin stehen und blickt verzaubert übers Wasser hinweg. Ein Jogger macht sich auf zu seiner Runde. Und zwei Angler sitzen auf ihren Klappstühlen. Fest eingepackt in wärmende Jacken warten sie ab, ob ihnen Fische an die Angel gehen. Ein Herbstmorgen am Lambsheimer Weiher kann ein grandioses Naturschauspiel sein, bei dem sich auf unterschiedliche Art und Weise Kraft für den Tag schöpfen lässt.

Rund 20 Hektar groß ist der See zwischen Lambsheim (Rhein-Pfalz-Kreis) und Frankenthal. Er ist in sich abgeschlossen und hat keinen oberirdischen Ab- oder Zufluss. Die bis zu neun Meter tiefe Wasserfüllung des Weihers kommt allein vom Grundwasser. Dessen Spiegel liegt am Weiher ziemlich hoch, weil nordöstlich der Fuchsbach auf etwa 400 Meter Länge vorbeifließt – an der schmalsten Stelle sind nur etwa zehn Meter Abstand zwischen Bach und See. Auf der Ostseite kommt der Brandgraben hinzu, der vor der benachbarten Autobahn in nördliche Richtung fließt und dann oberhalb der Nordostspitze des Weihers in den Fuchsbach mündet. Entstanden ist der beliebte Lambsheimer Weiher in den späten 1960er-Jahren als Baggersee. Damals wurde Sand und Kies für den Bau der Autobahn 61 gewonnen. Nach dem Abbau von tieferen Schichten brachte man den zuvor abgetragene Mutterboden wieder auf. Er bildet heute einen weichen und morastigen Seegrund.

Im Sommer sind besonders die flacheren Stellen dicht mit Unterwasserpflanzen bewachsen. Dies, so freut man sich beim Sportangel-Verein Lambsheim, ist die „ideale Kinderstube“ für den Nachwuchs bei Barschen und Weißfischen. Und diese stellen wiederum die Nahrungsgrundlage für die Brut von Hecht, Zander und Wels dar. Der Lambsheimer Weiher gehört zum Naherholungszentrum Nachtweide. Von hier aus sind eine ganze Reihe von Rad- und Wanderwegen gut erreichbar. Ein rund zwei Kilometer langer Weg führt um ihn herum. Zahlreiche Bänke laden mit herrlichen Ausblicken auf den See zum Verweilen ein. Rund um die Wasserfläche wachsen Weiden und Erlen. Am meist flachen Ufer wächst hauptsächlich Schilf, ansonsten bestehen Bereiche mit Lehm- und Sandboden, die zum Teil befestigt sind. Kein Wunder, dass sich am Badesee im Sommer auch viele Wasserratten tummeln. Schon seit 1999 lockt hier eine Beachbar mit dem Motto „Sommer, Sonne, Strand“. Open-Air-Konzerte, Tanz und Partys sorgen zusätzlich für Urlaubsgefühle und „Summer-Feeling“. Abgerundet wird das Angebot durch einen kleinen Campingplatz und das Restaurant „Fischerhütte“ mit einer großen Seeterrasse und einem Wintergarten. Hier finden sich auch Versorgungseinrichtungen und sanitäre Anlagen.