Pavillion im Schlosspark
Ort
Kleinniedesheim
Info-Adresse
49.588430362734, 8.3207600958786
Großes Glück im kleinsten Dorf
Südländisches Flair vermittelt der Pavillon im Schlossgarten von Kleinniedesheim, der aufgrund seines Baustils ein wenig an das Römische Pantheon erinnert. Ein eleganter Kuppelsaal im Obergeschoss beherbergt seit 2003 eine Außenstelle des Standesamtes der Verbandsgemeinde Heßheim, die seit 2014 Lambsheim-Heßheim heißt. Kleinniedesheim, die kleinste Gemeinde im Rhein-Pfalz-Kreis, ist deshalb für viele der Ausgangspunkt zum großen Glück. Doch auch ein Besuch ohne festlichen Anlass im Norden des Landkreises lohnt sich. Denn vom höchsten Punkt der gut 3.500 Quadratmeter großen „Historischen Anlage“, die ehemals ein 15.000 Quadratmeter umfassender Schlossgarten gewesen ist, hat man einen schönen Blick auf Ort und Weinberge. Ein Kaskaden-Springbrunnen sorgt hier zusätzlich für Belebung und Atmosphäre.
Erbaut wurde der Pavillon 1785 durch den ehemaligen Schlossbesitzer und Bremer Kaufmann Johann Friedrich Schultze. Beim Schloss selbst, es entstand in den Jahren 1733 bis 1735 unter der Regie des kurkölnischen Geheimen Rat von Steffne, handelt es sich um ein barockes Gebäude, das sein Sohn an Carl Christoph von Gagern (1743 -1825) verkaufte. Bezeichnet wird es deshalb als Gagern’sches Schloss oder aus Verwandtschaftsgründen auch Probst Maudraisches Schloss. Mit seinen Nebengebäuden hat das Kleinod in dem Ort vier Flügel. Zudem verfügt es über einen Innenhof, an den sich eine Terrasse anschließt. Diese wiederum geht in den Schlossgarten über, wo der klassizistische Rundpavillon steht.
Heute dient das Schloss sowohl als Gemeinde- und Rathaus als auch geschmackvoller Ort für zahlreiche kulturelle Ereignisse. So organisieren sowohl Verbandsgemeinde als auch Landkreis hier regelmäßig Konzerte. Damit das Schloss als Geschichts- und Kulturzentrum für die Zukunft erhalten werden kann, initiierte die Ortsgemeinde 2008 die „Stiftung zur Erhaltung des Kulturgutes Schloss Kleinniedesheim“. Der Ort selbst geht auf eine fränkische Gründung im 6. oder 7. Jahrhundert zurück. Im Jahr 1190 wird er zum ersten Male als „Uzelnheim“ in den Lehensverzeichnissen des Werner II von Bolanden erwähnt. Dies bedeutete so viel wie Heim oder Dorf des Uzzelon. Der Name wandelte sich dann ab dem 15. Jahrhundert über Ützelheim, Mützelheim und Nittelsheim bis hin zum heutigen Kleinniedesheim.