Pfrimmtalviadukt (Brückentorso) Marnheim

Das Tor zum Zellertal

Bis zum Kriegsende 1945 war Marnheim ein nicht unbedeutender Eisenbahnknotenpunkt. Trafen hier doch die Strecken aus Mainz, Worms und Kaiserslautern zusammen. Dementsprechend waren die Gleisanlagen und die baulichen Anlagen beschaffen. Ein ansehnliches Empfangsgebäude (heute leider heruntergekommen, steht unter Denkmalschutz) bildete das Herzstück. Daneben waren ein Wohn- und Bürohaus für den Bahnmeister vorhangen, heute als Wohnung genutzt, ein mittlerweile abgetragener Güterschuppen, eine Lokstation mit vierständigem Lokschuppen und eine 20 Meter - Drehscheibe, zwei Wassertürme mit diversen Wasserkranen für die Versorgung der Dampflokomotiven mit Speisewasser und zwei Handhebelstellwerke.

Das weithin sichtbare Wahrzeichen der Marnheimer Eisenbahn war aber die große Gitterwerkbrücke, die das Pfrimmtal in einer Länge von 260 m überspannte.

Von 1872 bis 1874 unter erschwerten Bedingungen erbaut, die Pfeiler mussten auf Pfahlgründungen errichtet werden, sprengten im März 1945 vor den Alliierten zurückweichende deutsche Truppen die Brücke. Die Strecke nach Alzey - Mainz war somit unterbrochen. Nach Kriegsende bemühte man sich nicht mehr um einen Wiederaufbau.

Das nördliche Widerlager mit drei Öffnungen steht heute unter Denkmalschutz und bildet das " Tor zum Zellertal".

Text: Sören Dall