Rheinfähre Altrip

Fährfahrt ins Grüne

Die Rheinfähre Altrip verbindet. Sie verbindet Baden-Württemberg mit Rheinland-Pfalz. Mannheim mit Altrip. Industriegebiet mit Rheinauen. Die meisten fahren unter der Woche morgens in Richtung Mannheim und abends zurück in die Pfalz. Am Wochenende ist es genau umgekehrt. Dann sind von der rechtsrheinischen Seite Rad- und Motorradfahrer, Spaziergänger und Familien auf dem Weg in die vielen Naherholungsgebiete in und rund um Altrip.

Wer nicht unter Zeitdruck steht, um pünktlich zur Arbeit oder nach Hause zu kommen, der kann die Fährüberfahrt in Gänze genießen. Der Kontrast zwischen dem riesigen Großkraftwerk auf der Mannheimer und dem grünen Naturschutzgebiet auf der Pfälzer Seite ist enorm und für Auge und Geist gleichermaßen interessant und imposant. Zum Schauen und Staunen gibt es ohnehin viel, weshalb die Fahrt auf dem „Blechfloß“ besonders mit Kindern ein spannender Ausflug ist. Auf dem großen Strom schieben sich mal volle, mal leere Frachtriesen entlang. Auf der selbst zu den älteren Semestern zählenden Fähre stellen sich gerne Oldtimer und andere Gefährte zur Schau.

Laut Fahrplan legt die Fähre alle 15 Minuten ab. Der Kapitän und die für ihren trockenen, wortkargen Humor bekannten Fährleute passen den Betrieb aber dem Fahrgästeaufkommen an. Die entspannte Überfahrt dauert keine zehn Minuten. Zu Stoßzeiten kann es vor allem für Autofahrer schon mal zu einer längeren Wartezeit kommen, da die Fähre kein Hochleistungstransportmittel ist.

Einmal auf der Pfälzer Seite angekommen, sind die Freizeitmöglichkeiten inmitten der Natur vielfältig. Ausgeschilderte Radwege weisen gen Norden nach Ludwigshafen, gen Süden nach Speyer oder einfach geradeaus, dann stößt man nach kurzer Zeit auf das Naherholungsgebiet „Blaue Adria“. Wer schwimmen, angeln, etwas paddeln oder einfach nur relaxen möchte, ist in dieser Seenlandschaft genau richtig.

Der größte der ursprünglichen Baggerseen gibt dem Gebiet seinen Namen. Der See ist etwa 20 Hektar groß und maximal zehn Meter tief. Wenn man am Ufer des naturbelassenen Strandes lange genug im knöcheltiefen Wasser steht, traut sich der ein oder andere kleine Fisch sogar am großen Zeh zu knabbern. Im Sommer gibt es an dem Sandstrand eine Badeaufsicht, einen Kiosk und sanitäre Anlagen. Richtig nostalgischen Campingurlaub kann man auf dem angrenzenden, gemütlichen Campingplatz mit seinen verwinkelten Parzellen erleben.

Von dort aus hat man zudem einen ungestörten Blick auf den Neuhofer Altrhein, dem größten Gewässer an der „Blauen Adria“. Radler sind vom See aus relativ schnell auf die andere Seite des Neuhofer Altrheins geradelt und können auf der Aussichtsplattform der Stille lauschen und grüne Luft einatmen. Empfehlenswert ist außerdem der Jägerweiher mit seinen kleinen Badebuchten. Freunde der Freikörperkultur sind auf der Landzunge, die sich in den Hauptsee „Blaue Adria“ erstreckt, richtig.

Eintrittsgelder werden für das Naherholungsgebiet nicht erhoben. Es stehen rund 2000 gebührenpflichtige Parkplätze zur Verfügung – für alle, die sich eine schöne Radtour durch die Rheinauen entgehen lassen.