Weisenheim am Berg - Ehemalige Synagoge
Ort
Weisenheim am Berg
Info-Adresse
Öffnungszeiten
Besichtigung nach Vereinbarung und zu Veranstaltungen
Von außen ganzjährig zu besichtigen
49.513451305757, 8.1549936532974
Der Bau der Synagoge wurde 1832 durch den bayerischen König Ludwig I. genehmigt. Sie wurde noch im selben Jahr errichtet und bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts genutzt. Wegen rückläufiger Zahlen der Mitglieder der jüdischen Gemeinde konnte ab den 1890er Jahren nicht mehr regelmäßig Gottesdienst – bei dem mindestens zehn männliche Juden anwesend sein müssen – abgehalten werden. Deshalb wurde die Synagoge 1909 an eine örtliche Schreinerei veräußert und von dieser als Lagerraum verwendet. Diesem Umstand verdankt das Gebäude, dass es die Zeit des Nationalsozialismus unbeschadet überstanden hat. Im Laufe des 20. Jahrhunderts nahm allerdings die Reparaturbedürftigkeit zu.
1988 wurde der Förderkreis Ehemalige Synagoge Weisenheim am Berg als eingetragener Verein gegründet und als gemeinnützig eingestuft. Er kaufte das marode Gebäude und sanierte und restaurierte es in den Jahren 1989 und 1990 in Absprache mit der Denkmalpflege. Für sein langjähriges Engagement wurde der Förderkreis mit dem Bürgerpreis 2009 des Landkreises Bad Dürkheim ausgezeichnet; die Überreichung des Preises durch Landrätin Sabine Röhl († 2012) erfolgte am 13. Januar 2010.
In der Zeit der Restaurierungsarbeiten wurde auf dem Dachboden ein verborgenes Depot, eine sogenannte Geniza, entdeckt. Darin waren verbrauchte Thorawimpel, Fragmente von Handschriften und alte Gebetbücher rituell gelagert. Ein Teil der Fundstücke wurde in einer Vitrine zur Schau gestellt.
Seit dem Abschluss der Restaurierung wird das denkmalgeschützte Gebäude für kulturelle Zwecke genutzt.
Die ehemalige Synagoge (Hauptstraße 28a) liegt im Innenort in zweiter Reihe. Sie wird über eine kurze Stichstraße erreicht, die nach Süden von der Hauptstraße abzweigt. Dem Gebäude südlich vorgelagert ist ein kleiner Platz, der zur öffentlichen Straßenfläche gehört.