Veranstaltung

Ausstellung "Auf dem Holzweg..."

Karin Waldmann lebt seit mehr als 35 Jahren in der Region Idar-Oberstein- Fischbachtal-Niederwörresbach. Freie Studien der Bildhauerei, der plastischen Gestaltung und der Malerei sind das Fundament ihrer künstlerischen Statur. So sind ihre  Arbeiten auch nicht aufs Geradewohl mit der Kettensäge aus dem Holzklotz gemetzelt, sondern sie sind geplant. Sie erarbeitet sich gelegentlich einen Themenkreis, wo sie den Menschen in seinen verschiedenen  seinsbezogenen Grundhaltungen darstellt. Dann überlegt sie sich, wie Mimik und Bewegung für eine Gruppe oder eine lose Folge von Figuren anzulegen sind, um Typen zu schaffen, und damit das entstehen zu lassen. was man Persönlichkeit ihrer Skulpturen nennen könnte. Dann wird die rohe Figur liegen gelassen, später eingestrichen mit Kreide oder mit deckender Farbe, um den Typ zu akzenturieren.

So gestaltet Karin Waldmann  aus Holz nicht Abbilder von Menschen sondern gewissermaßen „Akteure“ mit Requisiten sozialen Umgangs - Akteure allerdings, die gleichzeitig Spiegelungen einer auf Abgrenzung bedachten Gemeinschaft sind.

Die Künstlerin hat natürlich nicht die Absicht fotografische Abbilder  zu gestalten. Es kommt ihr vielmehr darauf an, Wesentliches, Charakteristisches zu schaffen. So ist die Kopfhaltung, die Gestik und der Gesichtsausdruck von Bedeutung. Die Köpfe  und die Gestalten sind aus verschiedenen Hölzern mit vorsichtigen groben  und gezielten Schlägen herausgearbeitet. Risse und Splitterungen bleiben manchmal absichtlich unbearbeitet. Unebenheiten, Risse, Löcher schaffen  gezielt eine Diskrepanz zwischen der  natürlichen Erscheinung des Materials  und dem Kunstwerk. Die Skulpturen Waldmanns erinnern an die Arbeiten deutscher Expressionisten.

Sozusagen als flächige Geschwister der Holzskulpturen zeigt Karin Waldmann in der Ausstellung auch Holzschnitte. Sie druckt stets eine kleine Auflage von 3-5 Handabzügen pro Motiv. So hat jeder Holzschnitt Unikat-Charakter.

Für Besucherinnen und Besucher wird diese Ausstellung sicherlich außergewöhnlich sein, aber sie befinden sich bestimmt nicht auf dem Holzweg. Die Ausstellung ist bis zum 19. Januar 2025 jeweils dienstags-sonntags  von 14:30-17:30 Uhr in der Speyerstraße 3 in Rockenhausen zu sehen.