Veranstaltung

Druckerwochenenden in der Winkeldruckerey

Das vierte Wochenende der Saison und erste 2024 gehört Abi Shek aus Stuttgart. Mit diesem setzt Abi Shek auch den Schlusspunkt seiner Ausstellung "Von der Kraft des Holzschnitts". (15.12.2023 - 28.1.2024)
Aus Israel hat Abi Shek seine Tiere mitgebracht: Vom Kibbuz nach Stuttgart. Seine Tiergestalten sind aus Holz (Holzschnitte), Tusche und Metall. Und sie wecken atavistische Sehnsüchte und Ängste. Die lebensgroßen ­Tuschezeichnungen erzählen vom Fressen und Gefressenwerden, von Jägern und Gejagten. Als junger Mann war Abi Shek Viehhirte, übernachtete in Grotten und unter freiem Himmel. Mit 24 Jahren ging er nach Deutschland, wollte Bildhauerei studieren. Die Tiere lassen ihn so wenig los wie den Betrachter. Sie wirken wie die vergessenen Gefährten der Geschichte der Menschen. Abi Shek macht Kunst aus Sehnsucht, aus Sehnsucht nach Israel und aus Sehnsucht nach Geschichte. Zweimal im Jahr reist er nach Israel – ohne das könne er nicht leben. Wenn der Hobby-Archäologe durch die Wüste Negev wandert, springen ihn die Wesen der Vergangenheit an, die wir alle als Erinnerung aus der Tiefe bis heute in uns tragen


Das fünfte Wochenende der Saison 2023/24 gestaltet Matthias Strugalla aus Pirmasens. (24.02.-25.02.2024)
Matthias Strugalla interessieren die psychische und ­physische Ausdruckskraft menschlicher Figuren oder ­Figurengruppen, ihre Gestik, Mimik und Körperhaltung, die er in Reihen zumeist monochromer, puristischer Schwarz-Weiß-Zeichnungen (Grafit, Tusche, Acryl) und Linol- bzw. Holzschnitten in letzter Zeit auch auf Leinwand zu „erforschen“ suche. Dabei spielen die exem­plarischen und existenziellen subjektiven wie gesellschaftlichen Befindlichkeiten der Menschen eine große Rolle. Die schwebenden und raumlosen Formen und Linienver­läufe der Figuren werden oft kontrastiert durch ­einfache, strukturierende geometrische Elemente wie Balken, Gitter, Quader oder ähnliches.


Das sechste und letzte Wochenende der Saison 2023/24 gestalten die Freundinnen Uta Schneider & Ulrike Stoltz aus Offenbach am Main & Berlin unter dem Pseudonym ‹usus› gemeinsam. (23.03.-24.03.2024)
Seit 1986 arbeiten Uta Schneider und Ulrike Stoltz künstlerisch zusammen: Zunächst als Mitglieder der Künstlerinnengruppe „Unica T“, die sie mitgründeten („Unica T ist eine fiktive Person, die reale Bücher macht“), und nach der Auflösung der Gruppe 2001 als Duo ‹usus›. Neben Künstlerbüchern entstehen Zeichnungen, Texte, Installationen und Druckgrafik. Ihre Arbeiten wurden international ausgestellt und angekauft; sie wurden weltweit zu Vorträgen eingeladen. Technisch sind sie nicht festgelegt, sie arbeiten analog und digital, in Auflage oder als Unikat. Sie waren artists-in-residence bei Nexus Press in Atlanta (2001) und erhielten den Kulturpreis der Stadt Offenbach am Main 2003 sowie 2005 den ersten Seoul Book Arts Award (Korea). Uta Schneider war 1994 Stipendiatin im Künstlerhaus ­Lukas in Ahrenshoop und erhielt 1998 den Kunstpreis des Neuen Kunsthauses Ahrenshoop. 2014 war sie Stipendiatin im Musée Boribana in Dakar (Senegal). Ulrike Stoltz erhielt den Künstlerbuchpreis 2020 der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Für ihr Wochenende in Speyer planen sie, sich mit der Bildlichkeit von Schrift im Druck zu beschäftigen; dabei werden sie experimentell und improvisierend vorgehen und ihre Ideen aus dem in der Winkeldruckerey vorhandenen Material entwickeln.


Das Programm von September - November folgt in Kürze!