Wer die Südliche Weinstraße sucht, fängt am besten im Elsaß an: Denn dort, bei Wissembourg in Frankreich, liegen die südlichsten Weinberge der Pfalz. Schweigener Sonnenberg heißt die Lage, deren Weine jedes Jahr aufs Neue den Beweis antreten, daß die Pfalz ein Stück Frankreich in Deutschland ist.
600 Rebstöcke je Einwohner
Von Maikammer etwa in der Mitte der Deutschen Weinstraße bis Schweigen an der Französischen Grenze erstreckt sich die Südliche Weinstraße, der mit Abstand größte Weinbaubereich Deutschlands. Mehr als 12.000 Hektar Rebfläche mit etwa 60 Millionen Rebstöcken gibt es hier. Rein statistisch gesehen kommen damit auf jeden Einwohner des Kreises etwa 600 Rebstöcke.
Besonders mildes Klima
Doch mit solch trockenen Zahlen läßt sich der Reiz des Urlaubsgebiets im Süden der »Weinpfalz« kaum erklären. Eher schon mit dem milden Klima. Das schätzte schon der bayrische König Ludwig, der in seinem »Toskanien« bei Edenkoben die »Villa Ludwigshöhe« erbauen ließ.
Tradition und Innovation
Der Weinbau an der Südlichen Weinstraße hat eine Jahrhunderte alte Tradition. Nicht umsonst liegt hier, in Rhodt unter der Rietburg, Deutschlands ältester Weinberg, ein Naturdenkmal mit knorrigen, fast 400 Jahre alten Traminer-Rebstöcken. Die Vielfalt der Böden bietet aber für viele Rebsorten exzellente Voraussetzungen, und so gilt die Südliche Weinstraße heute als eine der innovativsten deutschen Weinbauregionen.
Burgunder als besondere Stärke
Entsprechend vielfältig ist die Weinkarte der Südlichen Weinstraße, wenngleich Rieslinge hier generell eine nicht so dominierende Rolle spielen wie in den klassischen Riesling-Hochburgen weiter im Norden der Pfalz. Die eigentliche Stärke des Weinbaubereichs mit dem toskanischen Flair liegt bei den Burgundern. Weiß-, Spät- und auch Grauburgunder gedeihen auf den tiefgründigen, nährstoffreichen Lehm- und Lößböden besonders gut. Ebenso hat die Entwicklung der Pfalz zum größten Rotweingebiet Deutschlands (basierend auf Sorten wie Portugieser, Dornfelder und Spätburgunder) im Süden ihre Wurzeln. Daneben sollte man die Bukettsorten wie Gewürztraminer oder Morio-Muskat nicht vergessen: Sie haben sich in der Heimat Peter Morios (der Züchter arbeitete am Institut für Rebenzüchtung Geilweilerhof in der Südpfalz) zu einem feinen Nischenprodukt gemausert.
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