Westlich der Touristikroute »Deutsche Weinstraße«, die das Weinbaugebiet Pfalz durchzieht, liegen traditionell die wertvollsten Pfälzer Weinberge. Meist handelt es sich um sanft ansteigende Hanglagen, die im Westen vom Pfälzerwald begrenzt sind. Doch wer auf dem Wanderweg Deutsche Weinstraße unterwegs ist, wird von oben nicht nur die Aussicht auf die Rheinebene genießen, sondern auch immer wieder aufgegebene Weinbergsflächen entdecken. Meist liegen sie an schwer zugänglichen Stellen in unmittelbarer Waldnähe. Hier wurde einst Weinbau in Handarbeit betrieben, bis die Besitzer auf einfacher zu bewirtschaftende Flächen auswichen. Teilweise handelt es sich bei diesen aufgelassenen Parzellen um »richtige« Steillagen mit einer Hangneigung von mehr als 30 Prozent.
20 Hektar Pfälzer Weinberge gelten als Steillagen
Denn solche Extrem-Weinberge gibt es nicht nur an der Mosel, sondern auch in der Pfalz - etwa bei Birkweiler, Leinsweiler oder Eschbach im Landkreis Südliche Weinstraße, außerdem bei Bad Dürkheim, Ungstein oder auch im Zellertal. Insgesamt existieren in der Pfalz etwa zwei Dutzend solcher Weingärten mit extremer Hangneigung. Mehr als 20 Hektar dieser Steillagen, Weinberge mit einer mindestens 30-prozentigen Steigung, sind im Weinlagenkataster für die Pfalz erfasst.
Oft Reben mit hohem Alter
Es ist vor allem dem Idealismus einiger Winzer zu verdanken, dass manche Steillagen immer noch gepflegt und andere, bereits verwilderte Flächen, wieder rekultiviert werden. Doch was macht den Wein aus Steillagen zu einer Besonderheit? Die Reben haben oftmals schon ein hohes Alter erreicht, da es in Steillagen schwer ist, neue Reben anzupflanzen. Durch das hohe Alter bringen die Reben zwar wenig Ertrag, der aber ist qualitativ sehr hochwertig. Durch die optimale Sonneneinstrahlung gewinnen die Weine zusätzlich an Fülle und Komplexität.