Der Saumagen gilt als das Pfälzer Nationalgericht schlechthin. Vermutlich wurde er in der Westpfalz erfunden. Dokumentiert ist ein handgeschriebenes Rezept bereits für das Jahr 1865. Auf der Sickinger Höhe im Westen der Pfalz wachsen traditionell erstklassige Kartoffeln, und diese sind ein wesentlicher Bestandteil des mit allerlei Zutaten gefüllten Pfälzer Saumagens. Weltweit bekannt wurde die Spezialität durch den Bundeskanzler Helmut Kohl, der seine Staatsgäste im Pfälzischen Deidesheim damit bewirten ließ. Zur Herstellung eines Pfälzer Saumagens benötigt man zuerst einen sorgfältig gereinigten Saumagen. Dieser wird mit verschiedenen Ingredienzien prall gefüllt, bevor er in heißem Wasser zieht, aber nicht kocht. In der Regel machen Kartoffeln und Schweinebauch den Hauptanteil der Zutaten aus. Die weiteren Bestandteile, so auch die Gewürze – neben Salz, Pfeffer, Majoran und Muskat werden viele weitere Gewürze (bis hin zu einem Hauch Ingwer) individuell eingesetzt – fallen sehr unterschiedlich aus. Metzgereien und Gastronomiebetriebe – von der Weinstube bis zum Sternerestaurant – bieten den Pfälzer Küchenklassiker in den verschiedensten »gekochten« oder gebratenen Variationen an. Nachzulesen ist diese kreative Vielfalt in dem von der Fernsehjournalistin Judith Kauffmann verfassten Buch »Der Saumagen – Entdeckungsreise ins Innere eines Pfälzer Küchenklassikers«. Da kommen mal Rosinen, Karotten oder Pilze mit in die Füllung. Oder auch Kastanien. So hat inzwischen der Pfälzer Wildschweinsaumagen, eine mit Pfälzer Kastanien gefüllte herbstliche Spezialität, große Verbreitung gefunden. Rezepte von Pfälzer Spitzenköchen zeigen, dass der Pfälzer Saumagen alles andere als eine Provinzspezialität ist.