Löß
Löß © Faber & Partner

 

 

Steinig, öde und lebensfeindlich erstreckt sich in den Kaltzeiten des Pleistozän die Tundra über weite Teile von Mitteleuropa. Auch in der Pfalz herrscht kein Wohlfühl-Klima. Eisige Stürme blasen riesige Staubwolken über Hunderte von Kilometern durch die Landschaft. Kein Wunder, dass die Jäger und Sammler der Eiszeit das Weite suchen und aus den Flussregionen fortziehen. Viele Jahrtausende später, als der kalkreiche Gesteinsstaub längst zu Boden gesunken ist, erweisen sich die Staubstürme als Segen. In der Zwischenzeit hat sich auf dem bis zu 15 Meter dicken Löß eine Pflanzendecke gebildet. Sie sorgt dafür, dass der Boden nicht weiter fortgeweht wird. Löß bildet einen idealen Ackergrund. Laien können ihn daran erkennen, dass sich Hohlwege und steile Böschungen in die Weinberge eingegraben haben. Die fetten, fruchtbaren Krumen können viel Wasser speichern und liefern hervorragende Erträge, der einst so lästige Staub des Löß ist heute ein Segen für die Landwirtschaft.

In den Weinbergen standen bis vor wenigen Jahren auf Löß bevorzugt Rotweinsorten, inzwischen wird hier auch Riesling angebaut. Der Kalkanteil sorgt dafür, dass die Säure gut abgepuffert wird. Weine, die auf Löß wachsen, sind kraftvoll angelegt, alle Aromen kommen gut zum Tagen. Die nährstoffreichen Böden bringen nachhaltige, füllige Weine hervor, die sich gut als Speisebegleiter eignen. Auch der Riesling gerät hier vollmundiger und harmonischer in der Säure als anderswo.

Zarte, elegante, süffige Rieslinge vom Löß

Wie beeinflusst diese typische Pfälzer Gesteinsart den Weinbau? Erklärt von der Pfälzischen Weinkönigin 2015/2016 Julia Kren und Winzer Thomas Pfaffmann vom Weingut Wageck-Pfaffmann.