Weißer Wein aus Rotweintrauben

Blanc de Noirs
Blanc de Noirs © ad lumina

Blanc de Noirs ist französischen Ursprungs, das Verfahren für weißen Wein aus roten Trauben vermutlich seit 300 Jahren bekannt – und seit gut einem Jahrzehnt erfreut sich das Produkt auch in der Pfalz zunehmender Beliebtheit, vor allem als Begleiter für laue Sommerabende. Der Farbwechsel ist einfach zu erklären, wenn man weiß, dass die Farbstoffe der Trauben in der Beerenhaut stecken. Trennt man Saft und Beerenhaut nach umsichtiger Handlese, schonendem Traubentransport und Pressung sehr zügig, wird aus roten Trauben weißer Wein. Idealerweise entzieht der Winzer der Maische einen Teil des noch farblosen Saftes. Der spätere Rotwein wird damit intensiver, und der zarte Blanc de Noirs glänzt mit den inneren Werten des gesunden, reifen Lesegutes.

Der meist aus Spätburgunder, Portugieser oder Schwarzriesling gekelterte Blanc de Noirs hat im Vergleich zum Weißwein etwas mehr Körper und Gewicht. Das Farbspektrum wird als Lichtgelb, Sonnengelb mit goldgelben oder rötlichen Reflexen oder auch als hellgolden beschrieben. Mitunter verrät ein leichter Roséton die Rotweinherkunft. Auch das Aroma von tropischen und gelben Früchten, und der Geschmack fallen eher typisch für einen Weißwein aus. Selten duftet es nach Rotwein verwandten roten Beerenfrüchten, beispielsweise nach Himbeeren. Von trocken bis feinherb, vereinzelt auch edelsüß werden die Weine offeriert, der Alkoholgehalt liegt auf Weißweinniveau – und damit niedriger als bei Rotweinen üblich.

Im Idealfall bilden Frische und Struktur eine perfekte Balance und sorgen für ein angenehm fruchtiges, säuremildes und süffiges Getränk. Gekühlt wie junger Weißwein (max. 10° C) schmeckt der Weißgekelterte am besten. Blanc de Noirs kann auch ein süffiger Secco oder ein eleganter Sekt sein, schließlich gehen die Anfänge des Blanc de Noirs auf die Champagnerherstellung zurück. Den Sommerwein trinkt man einfach so, als Aperitif oder zur leichten Sommerküche, beispielsweise zu Fisch vom Grill, zu Marktsalaten oder auch zu Tomatengerichten.