Der Pfälzer Rosé ist ein idealer Begleiter, der nicht nur im Sommer, sondern das ganze Jahr über Freude bereitet. Die Pfalz ist bekannt für ihre hochwertigen Rosé-Weine, jede zweite Flasche Rosé in deutschen Supermärkten stammt aus der Pfalz. Die Region bietet ein breites Spektrum an Geschmacksprofilen, von leicht und spritzig bis komplex und lagerfähig.
Doch die Herstellung des rosafarbenen Weins ist technologisch anspruchsvoll und erfordert viel Know-how. Winzer setzen dabei auf verschiedene Verfahren ein, um die gewünschten Farb- und Geschmacksnuancen zu erzielen. Eine zentrale Methode ist die Direktpressung, bei der dunkle Trauben schonend gepresst werden. Das Ergebnis ist ein zart rosafarbener Saft. Die Schalen geben nur wenig Farbe und Aroma an den Most ab und wird im Anschluss wie ein Weißwein vinifiziert. Für intensivere Farben und Aromen lassen Kellermeister die Trauben eine Zeit lang auf der Maische. Im Gegensatz zu Rotwein beträgt hier der Schalenkontakt nur wenige Stunden oder sogar nur Minuten. Je länger der Most mit den Schalen Kontakt hat, desto dunkler in der Farbe und intensiver im Geschmack. Eine weitere Methode ist das Saignée-Verfahren: Hier wird der erste Saft, der bei der Rotweinherstellung abläuft, abgezogen und anschließend zu Rosé vergoren.
Ein Roséwein kann also von sehr hellen bis ins kräftige Rosafarbene gehen. Eine weitere Besonderheit ist der Weißherbst. Er ist nach spezifischen Vorschriften hergestellt und im Gegensatz zu anderen Rosés aus mindestens 95% einer roten Rebsorte. Zusätzlich müssen alle Trauben aus einer einzigen Lage stammen. Die Pfalz ist eines von nur sieben deutschen Anbaugebieten, in denen Weißherbst hergestellt werden darf. Spätburgunder und Portugieser sind die am häufigsten verwendeten Rebsorten.
Moderne Pfälzer Rosés überraschen oft mit mehr Komplexität. Statt süß und einfach werden sie in der Regel trocken ausgebaut. Auch gibt es Winzer, die ihren Rosé ins Holzfass legen. Aromen von roten Beeren, Zitrusfrüchten und dezente Kräuternoten gehören zu den typischen Aromaprofilen. Pfälzer Roséweine genießen nicht nur in Deutschland einen hervorragenden Ruf, sondern werden auch international geschätzt. Immer wieder belegen sie bei renommierten Wettbewerben wie Meiningers Rosépreis oder Vinum die vorderen Plätze. Auch beim Schaumwein setzt die Pfalz Maßstäbe. Bei der Herstellung erlaubt die europäische Gesetzgebung eine Mischung von Weißwein mit 10–20 % Rotwein, was den Sekten eine besondere Note verleiht.
Roséweine erfreuen sich seit zwei Jahrzehnten wachsender Beliebtheit. Besonders im Sommer gehören sie in vielen deutschen Haushalten zum festen Inventar des Kühlschranks. Dieser kontinuierliche Aufwärtstrend zeigt: der Rosé hat sich längst vom Saisonprodukt zum ganzjährigen Genuss entwickelt.